Sonntag, Mai 29, 2005

Buch: Freiheit und Neurobiologie (John R. Searle)

Die Neurobiologie beschäftigt sich mit dem genauen Aufbau des Nervensystems auf systemischer, zellulärer und molekularer Ebene (Neuroanatomie) sowie mit der Funktionsweise einzelner Neuronen und ihres Zusammenwirkens im Gewebe (Neurophysiologie).

Searle nennt es einen Skandal, dass sich seine Disziplin (die Philosophie) schon so lange mit dem Thema beschäftigt - und trotzdem in mehreren hundert Jahren kaum Fortschritte erzielt hat.

Tatsächlich ist das Interesse am Streit um den freien Willen in der letzten Zeit nicht dank eines Durchbruchs in den Geisteswissenschaften neu entfacht, sondern auf Grund einiger weniger Experimente aus der Neurobiologie.

Jetzt buhlen zahllose Neuerscheinungen zum Thema um die Aufmerksamkeit des Publikums und ähneln sich doch relativ stark in den Wortlauten ihrer Titel. Von all diesen Diskussionen hält sich John Searle also fern, wodurch seine Position seltsam autistisch anmutet.

Buch: Fritten, Fett und Faltencreme (John Emsley)

In der Serie "Erlebnis Wissenschaft" ist nun der dritte Emsley zu haben, und er ist wieder vergnüglich und bildend.

In "Fritten, Fett und Faltencreme" erfährt der wissbegierige Laie sehr vieles über allerhand interessante und aktuelle Themen des täglichen Lebens mit und durch Chemie; ohne Jargon, aber leider auch mit einem, zwar verständlichen, aber zu bedauernden Fehlen chemischer Formeln, wurden diese von Chemikern doch als bildhafte Verständigungsmittel erfunden, um viele Worte zu ersetzen und ganzheitliche Chiffren für Moleküle und ihre Umsetzungen zu sein.

Es wäre Aufgabe der Schulerziehung, die zimperliche Angst vor Formeln, seien es mathematische oder physikalisch-chemische, von den Schülern zu nehmen, die ebenso neckisch wie läppisch ist in einer Zeit, die auf Vernunft und Emanzipation von Körper und Kopf, auf tätiges Verstehen von Naturwissenschaft und Technik setzt.

Buch: Nichts als das Nichts. Die Physik des Vakuums. (Henning Genz)

Wie leer kann ein Raum sein? Was bedeutet Raum überhaupt, und wann ist er tatsächlich leer? Kann man von "Nichts" sprechen, wenn man alle Atome aus einem Raum entfernt hat?

Um sich dem Thema zu nähern, spannt Henning Genz, pensionierter Professor am Institut für Theoretische Teilchenphysik der Universität Karlsruhe, einen weiten Bogen von der Antike - schon Aristoteles hielt einen leeren Raum für unmöglich - bis zu den modernen Feldtheorien.

Die komplexen mathematischen Strukturen, die hinter diesen Vorstellungen stehen, führt der Autor Schritt für Schritt ein. Aufbauend auf historischen Überlegungen und Experimenten verdeutlicht er, dass der Raum fast leer ist, aber angefüllt mit Feldern.

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