Montag, November 29, 2004

Buch: Die unendliche Geschichte (Michael Ende)

"Die unendliche Geschichte" ist eines der wunderbarsten Bücher, die ich bisher gelesen habe. Vorhin auf der Couch ist mir nun etwas aufgefallen.




Eine Verbindung, die mir bisher nicht bewußt war. Wahrscheinlich, weil ich mich nicht besonders für die Kabbala bzw. Numerologie interessiere. Eigentlich interessiere ich mich primär nur für das nicht, was ich damit assoziere. Also gilt mein Desinteresse eigentlich gar nicht dem "Ding an sich".

Egal, ich schweife wieder ab.... Ende selbst finde ich schon interessant. Aber ich hatte nie den Drang verspürt, biografische oder werkgeschichtliche Infos zu absorbieren.

Kurz noch etwas zur Handlung des Buches:

der rundliche Bastian flüchtet vor bösen Schulkameraden, rippt einen Buchhändler ab, versteckt sich in seiner Schule, schwänzt vor Ort den Unterricht, beginnt im gezockten Buch zu lesen und die Reise beginnt:

Bastian schlägt also in Phantasien auf, im Reich der Kindlichen Kaiserin. Von dieser Wesenheit erhält er dann das sog. Aurin.

Aurin


Das Medaillon der Kaiserin, Symbol unbeschränkter Macht. Zwei ineinander verschlungene Schlangen, die sich gegenseitig in den Schwanz beißen, schmücken es. Mich hat die Form immer irgendwie an eine Laugenbrezel erinnert, aber das ist vielleicht nicht unbedingt das treffendste Bild.

Auf diesem Medaillon steht eine Inschrift:

Tu was du willst.


Unsere bastianische Lesekugel interpretiert das natürlich anfangs nicht korrekt. Sonst wär das Buch ja nicht so dick. ;)

Um diesen Satz geht es.

Robert Anton Wilson hat mir vorhin verraten (Cosmic Trigger), daß dieses Motto in Aleister Crowleys Werk "Das Buch des Gesetzes" ("Book of the law") verkündet wird. Dort heißt es:

Tu was du willst, soll sein das ganze Gesetz.


Nachdem ich das weiß, besitzt diese Gestalt, Aleister Crowley, plötzlich einen riesigen Reiz.

Armseligerweise assoziere ich primär irgendwas schwachsinnig satanistisches mit Crowleys Namen. Und zwar ohne tatsächlich etwas über ihn oder sein Leben zu wissen. Symbole in "falschen" Zusammenhängen sind wirklich fatal.

Nun, nach dieser neuen Querverbindung, sieht die Gemengelage anders aus. In meinen Augen könnte der Herr C. kaum einen besseren Leumund haben. Der kann nicht bösartig sein, wenn Ende solch ein Buch mit jenem Satz als "Fundament" errichtet.

Buch: Ein neues Modell des Universums (Pyotr Demianowitsch (P. D.) Ouspensky)

"So versuchte ich, meinen Zuhörern ihre eigene persönliche Stellung zu der neuen Kenntnis vor Augen zu führen."




Das schrieb Ouspensky in der Einleitung zu seiner "Psychologie der möglichen Evolution des Menschen". Die Essenz obigen Zitats ist integraler Bestandteil seines gesamten Gedankenuniversums. In diesem Posting widmen wir den größeren Teil unserer Aufmerksamkeit jedoch einem anderen Werk:

"Ein neues Modell des Universums" ist vielleicht das systematischste und umfassendste von P. D. Ouspenskys Werken.

Diametral zu "Der Vierte Weg" oder "Auf der Suche nach dem Wunderbaren" verzichtet Pyotr (deutsche Variante: Peter) hier auf Wiederholungen. Er offenbart vielmehr die Parallelen seiner Erkenntnisse und Lehren in verschiedenen Wissensgebieten und Epochen.

Noch ein Wort zu "Der Vierte Weg", daß helfen soll, die Konturgebung des Sinns klarer zu erfassen. Da es einen 4. Weg gibt, existieren folglich noch 3 weitere Wege. So weit, so nachvollziehbar. Welche Wege er mit 1, 2 sowie 3 meint, bleibt hier ohne Erwähnung.

Verschiedene Kulurkreise, verschiedene Optionen, verschiedene Wege. (Selbstzitat. Schande über mich.)


Weil wir "westlich-zivilisiert" sind, sind Weg 1, 2 sowie 3 suboptimal. Deshalb wählte O. diesen Titel: "Der Vierte Weg"

Buch: Porno (Irvine Welsh)

Ohne Grausamkeit kein Fest... (F. Nietzsche in "Genealogie der Moral",
Essay 2, Abschnitt 6)


Porno – die Fortsetzung von Trainspotting

Rents, Spud, Sick Boy, Begbie und Second Prize sind wieder (oder immer noch) da und wie wir alle mittlerweile zehn Jahre älter aber noch lange nicht erwachsen.

Und da sie halt auch kein bisschen weiser geworden sind, haben sie nichts anderes im Kopf als die ultimative Abzocke, alte Rechnungen und den internationalen Durchbruch in der Pornoindustrie – ach ja, und statt Heroin gibt's jetzt Crack und Koks.

Ich habe mich sehr über diese Fortsetzung von Trainspotting gefreut und verschlinge sie gerade förmlich, zumal Irvine Welsh wirklich zu einem meiner absoluten Lieblingsautoren gehört.

Leseprobe:

Als er sich die Jeans hochzieht, bewundere ich wahrscheinlich zum letzten Mal seinen Arsch. Impotenz ist schlimm, und Klammerei ist grässlich, aber beide im Tandem kann man einfach nicht hinnehmen. Die Vorstellung Krankenschwester für diesen senilen alten Sack zu spielen, ist Ekel erregend. Schade um den Arsch, den werd ich vermissen. Ich hab an Männern schon immer einen schönen knackigen Arsch gemocht.


Porno (von Irvine Welsh). Bei Amazon ab rund 10 Euro. Geht schon. Lohnt sich wirklich, die Lektüre. :D

Thema: Sonartests und Wal- bzw. Delphin-Massensterben

Bezug: Geheimnisvolles Massensterben: 120 Wale und Delfine an zwei Inseln gestrandet. Das meldet Spiegel Online. In der Inhaltsangabe des Berichts steht:

Mehr als 120 Wale und Delfine sind innerhalb von 24 Stunden an zwei australischen Inseln gestrandet und qualvoll verendet. Tierschützer versuchten verzweifelt, wenigstens einige der Meeressäuger zu retten, konnten dem Sterben aber meist nur hilflos zusehen.


In Verschlußsache BND berichtet uns Udo Ulfkotte (schreibt u.a. für die FAZ) von einer möglichen Erklärung für das Muster hinter dem Verhalten der Wale. (vgl. SpOn-Artikel)

Ulfkotte bezieht sein Beispiel zwar auf einen gleich gearteten Vorfall in der griechischen Ägäis, das Muster scheint in beiden Fällen - damals und heute - dasselbe zu sein.

In dem von ihm geschilderten Beispiel war nur Delphine betroffen, wenn ich mich recht erinnere.

Erklärung: Niederfrequenzsonartests (oder waren's Hochfrequenzen?) der Militärs. (U-Boote) Für die Wale ist diese Art Beschallung im Wortsinne unerträglich. Deshalb versuchen sie den Sonarwellen zu entkommen, indem sie an Land - in den Tod - robben.



Nahezu traurig ist, wie unreflektiert das am stärksten frequentierte deutsche Online-Nachrichtenmedium - Spiegel Online - maximal oberflächliche Agenturmeldungen übernimmt, ohne den Text einer näheren Überprüfung zu unterziehen.

Abschließend noch der Hinweis, daß solche Vorfälle - massensuizidale Sterbehappenings - nämlich alles andere als eine Seltenheit sind.

Auf Maria Island im Südosten Tasmanien gerieten derweil 53 Grindwale ebenfalls aus mysteriösen Gründen an Land.


Dessen könnte sich bspw. "Monitor" mal widmen, ist ja schon ein Armutszeugnis, daß sowas journalistisch und massenmedial nicht ausgeleuchtet wird.

Ich fände es hochgradig unknorke, wenn zB deutsche Sonargeräte der Marine für derartiges mitverantwortlich wären! Stichwort: Horn von Afrika, Auslandseinsatz.

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